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Vidar - Begleiter auf dem Golfplatz

Viele Golfer gehen auf Nummer sicher und legen ihre Armbanduhr vor der Runde ab. Dafür gibt es gute Gründe. Ein Golfspiel ist für eine automatische Uhr der ultimative Stresstest. Doch gibt es auch Schweizer Marken, denen selbst enorme Fliehkräfte und Stöße nichts anhaben können. Michael Brückner stellt Ihnen die golftauglichen Modelle vor.

Die Liaison zwischen dem Golfsport und edlen mechanischen Zeitmessern ist unübersehbar. Sogar für jene, die nicht des grünen Sports frönen. Einige Schweizer Hersteller von Luxusuhren sind Sponsoren wichtiger Golfturniere, und viele bekannte Golfer machen aus ihrer Affinität zu hochwertigen Armbanduhren keinen Hehl. Umso erstaunlicher, dass mancher Golfer – ganz gleich, ob Amateur oder Profi, vor der Runde seine Armbanduhr ablegt. Das erinnert an einen Kalauer, der nicht nur unter Golfern gern erzählt wird. Frage an Radio Eriwan: Kann man mit einer Armbanduhr Golf spielen? Antwort: Im Prinzip ja. Aber ein Golfball ist deutlich billiger.

Vidar Golf Impact
Vidar Golf Impact

Kein Witz ist aber, dass manche Golferinnen und Golfer sogar ihren Ehering (falls vorhanden) vor der Runde ablegen, damit wirklich nichts den richtigen Griff am Schläger beeinträchtigen kann. Das mag etwas übertrieben sein und mancher hält es vielleicht sogar für eine Marotte, doch was mechanische Uhren angeht, ist Vorsicht durchaus angebracht. Zwar wird sicherlich kein Uhrenfreund mit einem Ewigen Kalender oder gar einem Tourbillon auf den Golfplatz gehen, aber sogar relativ robuste Automatikuhren ohne größere Komplikationen können nach ein paar Runden am Handgelenk eines Golfers leiden und schon bald auf dem Tisch des Uhrmachers landen.

Kein Wunder, denn eine Armbanduhr muss beim Golfschlag Fliehkräfte bis zum Hundertfachen (!) der Erdanziehung überstehen. Der Ball bewegt sich nicht selten mit Schlaggeschwindigkeiten von 150 Stundenkilometern über den Platz. Dafür sind die üblichen mechanischen Zeitmesser nicht gebaut - und schon gar nicht die filigranen „Dressuhren“.

Deshalb muss ein Golfspieler aber keineswegs auf seine Armbanduhr verzichten, wenn er seine schlagende Runde dreht. Spezielle Golfuhren sind so konstruiert, dass ihnen auch der kraftvollste Schlag nichts anhaben kann. Vor allem zwei Marken haben sich bei Golfsportlern in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht. Da sind zum einen die Zeitmesser von Jaermann & Stübi und zum anderen die Golf Impact-Modelle von Vidar. In beiden Fällen handelt es sich um Schweizer Marken mit der allseits geschätzten Qualität.

Vidar Kolumbus Edition
Vidar Kolumbus Edition

Die Golf Impact aus dem Hause Vidar ist seit einiger Zeit wieder häufiger zu sehen. Die Kollegen des Fachmagazins „Chronos“ empfahlen diesen robusten, aber dennoch eleganten Zeitmesser augenzwinkernd sogar als die passende Uhr zum Oktoberfest, denn ihr ausgeklügeltes technisches Innenleben macht das gute Stück auch gegen kräftiges Anstoßen immun. Ebenso eignen sich Golfuhren natürlich auch für den Einsatz bei anderen, eher etwas rauheren Sportarten.

Schon im 15. Jahrhundert begannen die Menschen mit dem Golfsport, soviel ist unstrittig. Ob die ersten Bälle aber an der Südküste von Schottland oder in Belgien über den Rasen flogen, darüber diskutieren noch die Experten. Eine so lange Tradition haben die Golfuhren von Vidar zwar nicht – schließlich gab es zu dieser Zeit noch gar keine Armbanduhren -, aber immerhin lässt sich die Geschichte von Vidar bis ins Jahr 1909 zurückverfolgen. Eigentlich sogar bis ins Jahr 1906. Damals nämlich hoben Édouard Tiéche und Ernest Otto Gammeter in der Schweiz die Firma L. Tiéche-Gammeter aus der Taufe. Sie stellten hochwertige Uhren und Uhrenteile, vor allem Ankerhemmungen, in großer Präzision her. Ende 1909 wurde Vidar dann im schweizerischen Markenregister eingetragen.

Vidar Kolumbus Edition
Vidar Kolumbus Edition

Im Jahr 1916 übernahm die Meyer & Stuedeli SA die Firma Tiéche-Gammeter, um die von diesem Unternehmen entwickelten Uhrwerke mit Ankerhemmung in die eigenen Zeitmesser zu verbauen. Im Jahr darauf wurde die Marke Vidar an Meyer & Stüdeli übertragen. Nach der Umfirmierung von Meyer & Stüdeli 1952 führte die neue Firma die Roamer Watch Co. SA fort. In den 1950er Jahren kamen Uhren der Marke Roamer Vidar auf den Markt. Manche Modelle sind bis heute von Sammlern gesuchte Vintage-Uhren.

Nach einer Umstellung der Roamer Vidar Uhren wurde die Marke Vidar im August 1978 gelöscht. Rund fünfeinhalb Jahre dauerte diese Pause, bis Roamer die Marke erneut eintragen ließ und die Produktion von Vidar Uhren wieder aufnahm. Im Jahr 2003 wurde Vidar verkauft. Es folgte eine Neuausrichtung von Entwicklung und Produktion in Genf und Lengnau (Schweiz).

Vidar Qatar-Chronograph
Vidar Qatar-Chronograph

Etwa zehn Jahre später wurde das Shock Absording System für das Modell Golf Impact entwickelt. Die besondere Raffinesse: Das modifizierte Eta-Kaliber wurde am Rücker und an der Federspirale unempfindlich gegen Stöße gemacht. Darüber hinaus wird das Werk in einer Metallkapsel gelagert, die fest mit dem Zifferblatt verbunden ist. Der Rotor der Automatikuhr – eine der Achillesfersen bei extremer Beanspruchung von Zeitmessern - kann dank dieser Lösung nicht ausbrechen. Ebenso wenig muss der golfspielende Vidar-Träger damit rechnen, dass sich infolge der enormen Erschütterungen und Fliehkräfte beim Spiel das Zifferblatt löst. Schließlich wird das Werk durch im Gehäuse angebrachte Elemente aus dauerelastischem Silikon gedämpft.

Dermaßen geschützt, überstand die Vidar Golf Impact sowohl den Härte- als auch den Praxistest mit Bravour. Den Härtetest absolvierte sie mithilfe eines Golfroboters. Und in der Praxis musste sich die Uhr an den Handgelenken von 15 Profi-Golfern während einer ganzen Saison bewähren. Deren fachmännisches Urteil: „Absolut Drive-tauglich“. Hervorgehoben wurde dabei nicht nur die Robustheit dieser Golferuhr, sondern auch ihr überzeugendes, sportlich-elegantes Design. Die Golf Impact, in der ein modifiziertes Eta-Kaliber 2824-2 aus der Schweiz tickt, ist in verschiedenen Varianten erhältlich, zum Beispiel mit unterschiedlichen Zifferblattfarben sowie mit Metall- oder Lederarmband.

Vidar Qatar-Chronograph
Vidar Qatar-Chronograph

Neben der Golf Impact findet der Uhrenfreund in der aktuellen Vidar-Kollektion die Linien Kolumbus und Qatar, die andere Schwerpunkte setzen. Die Kolumbus Edition greift die frühere Funktion von Uhren als wichtige Instrumente zur Navigation auf. Wie hätten sich all die kühnen Entdecker, die Abenteurer, Forscher und Pioniere von einst ohne hochpräzise Uhr orientiert? Heute vertraut man auf Satelliten und GPS, damals hingegen auf einen Chronometer, den der geniale britische Schreiner und Uhrmacher John Harrison angefertigt hatte. Diese Innovation führte, zusammen mit der stetigen Verbesserung der Winkelmessinstrumente bis zum Sextanten, zur Vollendung der astronomischen Navigation.

Die Kolumbus Edition wurde von diesen Navigationsinstrumenten vergangener Epochen inspiriert. Zu ihren hervorstechenden Merkmalen gehören die stark kontrastierenden Zifferblätter und Zeiger, die eine optimale Ablesbarkeit garantieren, sowie ein massives Stahlgehäuse, welches das Werk – ein Schweizer Sellita-Kaliber SW200-1 - zuverlässig vor Nässe, Staub und Schmutz schützt.

Vidar Qatar-Chronograph
Vidar Qatar-Chronograph

Ganz andere Assoziationen löst die Qatar Edition aus. Qatar – das Emirat am Persischen Golf, das irgendwie den Eindruck erweckt, als habe man die Märchen aus 1001 Nacht in die Moderne transplantiert. Luxus, atemberaubende Architektur und sinnliche Eleganz bilden dort eine harmonische, die Menschen verzaubernde Einheit.

Sportlichkeit und Luxus sollen auch die Chronographen der Qatar Edition von Vidar auszeichnen. Die markanten Zeiger und Indizes sowie nicht zuletzt die gelungenen Farbkombinationen von Zifferblättern und Lünetten verleihen diesen Luxusuhren eine sportliche Erscheinung. Die Uhr wird vom Schweizer Chronographen-Klassiker Eta Valjoux 7750 angetrieben. Sowohl die vrschiedenen Kolumbus- als auch die Qatar-Modelle sind jeweils auf 99 Stück limitiert.

Die aktuelle Vidar-Kollektion beweist immerhin: Diese Marke ist auch für Uhrenfreunde interessant, die noch nie in ihrem Leben einen Golfball berührt haben. Uhren von Vidar werden von Zeit zu Zeit auch vom Auktions-Sender 1-2-3.tv verkauft. Weitere Bezugsquellen können unter www.vidar1909.ch angefragt werden.

Bilder: Vidar