EXPERTENMEINUNG: Vintage-Uhren stehen bei Sammlern und Anlegern hoch im Kurs. Und wer sich die Auktionsergebnisse der vergangenen Jahre anschaut, gelangt schnell zu der Erkenntnis, dass in erster Linie historische Zeitmesser von Patek Philippe und Rolex Potenzial aufweisen. Auktionator Aurel Bacs ist anderer Ansicht.
Nach seiner Ansicht hat jede alte Uhr Potenzial. Aber: „Sie muss selten, original und darf nicht kaputt sein“, sagte er in einem Intrview mit „kultuhr“, dem Kundenmagazin des Liechtensteiner Juweliers Huber. Tatsächlich aber seien über 50 Prozent der alten Uhren nicht mehr original, weil sie oft revidiert und restauriert worden seien. Bacs Empfehlung: „Lassen Sie an Ihre Uhr nur Spezialisten ran. So machen Sie keinen Schaden, der nicht mehr gutzumachen ist“.
HEUSCHRECKENALARM: Seit Ende vergangenen Jahres kursierten Gerüchte, wonach der Schweizer Uhrenhersteller Breitling, eine der letzten konzernunabhängigen Luxusuhren-Marken, zum Verkauf stehe. In den folgenden Wochen wurden die unterschiedlichsten Namen als potenzielle Käufer genannt. Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Der britische Finanzinvestor CVC erwarb unlängst 80 Prozent der Anteile am Fliegeruhrenhersteller Breitling. Théodore Schneider, der Sohn des Piloten Ernest Schneider, der den Uhrenhersteller 1979 von der Gründerfamilie Breitling gekauft hatte, will 20 Prozent der Anteile behalten. Ernest Schneider soll dem Gründer Breitling an dessen Sterbebett das Unternehmen seinerzeit regelrecht abgeluchst haben. CVC ist auch in Deutschland als Teilhaber der Parfümerie-Kette Douglas bekannt. Über die Hintergründe des Deals kann nur spekuliert werden. Offenkundig liefen die Geschäfte bei Breitling zuletzt längst nicht mehr so geschmiert wie noch vor einigen Jahren.
ROLEX-ÜBERRASCHUNG: Die Genfer Top-Marke präsentierte auf der BASELWORLD 2017 die überarbeitete Profi-Taucheruhr Sea-Dweller. Zur Überraschung vieler Freunde dieser Marke wird dieser Zeitmesser im Gegensatz zum Vorgängermodell mit der markentypischen Datumslupe ausgestattet. Die neue Sea-Dweller hat ein größeres Gehäuse (43 Millimeter) als ihre Vorgängerin, außerdem tickt im Inneren das neue Kaliber 3235. Es ersetzt das Kaliber 3135. „Gewachsen“ ist auch der Preis.
Für die neue Sea-Dweller muss man 10.350 Euro zahlen. „Der Uhrengourmet“ hat sich schon vor einigen Jahren die noch etwas größere Rolex Deepsea gegönnt. Deren Preis ist inzwischen um einiges gestiegen. Bei der neuen Sea-Dweller dürfte das nicht anders sein.
NEUE OPTIK: Maurice Lacroix setzt auf seine bewährten Pontos Chronographen. Die neuen Modelle sind bis 10 atm wasserdicht und überzeugen durch ihre Optik. Vor allem der Chronograph mit blauem Zifferblatt und einem braun-orange-farbenen Lederband ist ein ausgesprochener Hingucker.
KLEIN UND SUPERFLACH: Nomos bietet sein Erfolgsmodell Ahoi nun auch eine Nummer kleiner an. Die Uhr aus der Glashütter Manufaktur gibt es ab sofort mit einem Gehäusedurchmesser von 36 Millimetern. Die Ahoi mit dem superflachen Automatikwerk DUW 3001 ist bis 20 atm wasserdicht.
WIDERSTANDSFÄHIG: Tissot präsentierte mit dem neuen Modell „Ballade“ eine Variation der Powermatic 80 mit chronometergeprüftem Werk und Siliziumspirale. Dieses Material steht für erhöhte Widerstandsfähigkeit und Konstanz.
PORSCHE-PERFORMANCE. Die Porsche Design Timepieces AG bedient sich bei ihren „Next Level-Chronographen“ eines Technologie-Transfers aus dem Motorsport. Abgeleitet aus der Funktion der hochdrehzahlfesten, mechanischen Ventilsteuerung des neuen Porsche 911 RSR ist es gelungen, die Steuerung der Chronographen-Betätigung über eine gänzlich ins Gehäuse integrierte Schaltwippe zu realisieren. Diese Schaltwippe schwenkt bei Betätigung – ähnlich dem Prinzip einer Krafteinleitung durch die Nockenwelle beim Motor – zum Zentrum des Uhrwerks. Speziell gefertigte Hochleistungsdichtungen auf den Stößeln ermöglichen eine perfekte Abdichtung des Uhrwerks. Im Inneren der Uhr tickt das bewährte ETA Valjoux-Werk 7754. Das Titangehäuse des Monobloc Actuator GMT-Chronotimer hat einen markanten Durchmesser von 45,5 Millimetern. Der Käufer hat die Wahl zwischen sportlichem Kautschuk- oder Volltitanband mit Faltschließe und integrierter Feinverstellung.
Der Monobloc Actuator 24H-Chronotimer mit Titangehäuse, schwarzer Titan-Carbid- Beschichtung, mattschwarzem Zifferblatt sowie Funktionsanzeige bei 9 Uhr im Zielflaggen-Design überzeugt durch optimale Ablesbarkeit. Diese Variante ist ausschließlich mit Kautschukarmband erhältlich. Angesichts der technischen Innovationen, die in diese Chronographen eingeflossen sind, sowie des unverwechselbaren Designs erscheinen die Preise zwischen knapp 6.000 und 6.450 Euro vertretbar.
Bilder Patek Philippe/Rolex/Porsche